Bei KlimaKultur macht Schule handelte es sich um ein partizipatives Theaterprojekt zum Thema Klimawandel.
Die Grundidee war, mit künstlerischen Mittel wissenschaftliche Erkenntisse nicht nur zu transportieren, sondern sowohl für die Schüler als auch das Publikum erfahrbar und zugänglich zu machen.
An den Projektagen zwischen dem 27. Februar und dem 20. Juni 2014 an der Evangelischen Schule Berlin Zentrum (ESBZ) wurden für die teilnehmenden SchülerInnen folgende Schwerpunkte gesetzt:
1. Vertiefung naturwissenschaftlicher Grundlagen rund um den Klimawandel.
2. Kennenlernen eines Landes und dessen aktuelle Bezüge zum Klimawandel.
3. Theatrale Umsetzung des Gelernten.
Begleitet wurden die SchülerInnen durch Kunst schafft Wissen e. V. und der Vereinsvorsitzenden Eva Rahner (PIK), der Schatzmeisterin Dr. Eva Schmid (PIK) und dem Vereinsmitglied Robert Schwebs (auch Lehrer an der ESBZ) sowie PIK-WissenschaftlerInnen, ESBZ-TutorInnen, dem Regisseur und Schauspieler Roland Bertschi, den Schauspielerinnen Franziska Roloff und Mirella Galbiati, dem Schauspieler Thomas Wiesenberg sowie unserer Regieassistentin und Dokumentationsbeauftragten Cathleen Rudolf.
Klasse 6 erarbeitete während KlimaKultur macht Schule die Auswirkungen des Klimawandels auf Bolivien, Klasse 8 auf Uganda und Klasse 9 auf die Philippinen.
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1. Das Projekt
Ziel des Projekts Klimakultur macht Schule war es, einem breiten Publikum die Herausforderungen des Klimawandels mittels darstellender Kunst zu vermitteln. Vor allem lag uns daran, die Auswirkungen auf den Menschen – anhand einzelner exemplarischer Kulturräume – zu verdeutlichen.
In unserem Projekt lernten die drei beteiligten Mittelstufe-Klassen der „Klimaschule“ Evangelischen Schule Berlin Zentrum (ESBZ) in einem Intensivworkshop über insgesamt 12 Wochen hinweg zuerst die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels und seine Auswirkungen auf drei Kulturräume in Afrika, Asien und Lateinamerika (Uganda, Philippinen, Bolivien) kennen. Auf dieser Basis entwickelten die SchülerInnen anschließend Theaterrollen, die sie auf der erlernten Grundlage in einer interaktiven Theateraufführung umsetzten.
Die ersten sechs Projektwochen (kreativen Klimawerkstätten) waren dem (Kennen-)Lernen der Klimawandel-Fakten und Kulturraum-Umwelten gewidmet. In den verbleibenden sechs Wochen ging es an die praktische und sinnliche Umsetzung des Gelernten in Form von Theaterarbeit, dem Erstellen von Bühnenbildern, Kostümen und eigenen 15-minütigen Geschichten aus und zu den drei Kulturräumen.
Zu den Einheiten der kreativen KlimaWerkstätten sollten neben KlimawissenschaftlerInnen und KünstlerInnen verschiedenster Disziplinen der darstellenden Kunst (SchauspielerInnen, Improvisateure, MusikerInnen, SängerInnen, TänzerInnen, BühnenbildnerInnen etc.) auch BewohnerInnen der Kulturräume geladen werden, die den Schülern ihre Kultur sinnlich näherbrachten sowie ihnen von ihrem Leben und ihrer Um-Welt berichteten.
Die beiden Abschlussaufführungen der beiden kreativen KlimaWerkstätten, die von Februar bis Juni 2014 an der ESBZ umgesetzt wurden, fanden am 20. Juni 2014 im Audimax des EUREF-Campus in Berlin-Schöneberg als öffentlich beworbenes Theaterstück statt.
2. Zielgruppe
Die Zielgruppe des Projektes war zweifach:
Es waren zum einen die mitwirkenden SchülerInnen dreier Klassen, die sich über die Dauer der kreativen KlimaWerkstätten vertieft mit je einem Kulturraum und den möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf diesen beschäftigten. Hierbei sollten sie für das Thema Klimawandel sensibilisiert werden. Sie sollten sich jedoch nicht allein wissenschaftliche Fakten und Grundkonzepte aneignen, sondern vielmehr versuchen, die ethischen und kulturellen Komplexe und Zusammenhänge zu verstehen.
Die zweite Gruppe waren die Zuschauer des Stücks, die über die künstlerische Umsetzung der Thematik Neues, Inspirierendes und Weiterführendes im Bezug auf die drei gewählten Kulturräume sowie unseren eigenen Lebensraum erfahren sollten.
3. Kooperationspartner
Kooperationspartner des Projekts waren die Evangelische Schule Berlin Zentrum (ESBZ), das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) sowie eine exklusive Auswahl von KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen. Das Projekt wurde vom Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung gefördert.
Die Evangelische Schule Berlin Zentrum (ESBZ) versteht sich als Lebens- und Erfahrungsraum in einer Verantwortungsgemeinschaft. Sie ist Reformschule, da sie reformpädagogische Ansichten in ihrem Schulkonzept vereint. Des Weiteren ist sie AGENDA-Schule, da sie sich der Herausforderungen der AGENDA 21 in besonderer Weise verpflichtet weiß, sowie Klimaschutzschule (in Zusammenarbeit mit dem BMU) und wurde 2009 zur Berliner KLIMAschule für herausragende Ideen zum Klimaschutz, wie z.B. „Plant for the Planet“, ausgezeichnet.
Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) untersucht wissenschaftlich und gesellschaftlich relevante Fragestellungen in den Bereichen Globaler Wandel, Klimawirkung und Nachhaltige Entwicklung. Natur- und Sozialwissenschaftler erarbeiten interdisziplinäre Einsichten, welche wiederum eine robuste Grundlage für Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft darstellen. Die wichtigsten methodischen Ansätze am PIK sind System- und Szenarienanalyse, quantitative und qualitative Modellierung, Computersimulation und Datenintegration.
Das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) ist eine gemeinsame Gründung der Stiftung Mercator und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Das MCC hat seinen Sitz auf dem EUREF-Campus in Berlin. Fünf interdisziplinäre Arbeitsgruppen forschen zu den Themen globale Gemeinschaftsgüter und Klimawandel und untersuchen die Zusammenhänge zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum, Ressourcenknappheit, Infrastrukturen und Governance.
Aufgabe des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung ist es, die kulturelle Bildung für alle jungen Berlinerinnen und Berliner inner- und außerschulisch zu stärken. Besonders diejenigen, die bisher wenig Kontakt zu den Künsten hatten, erhalten durch die geförderten Projekte neue Zugangsmöglichkeiten. Kindergartenkinder, Schülerinnen und Schüler sowie junge Erwachsene erleben wie Kunst gemacht wird, wie man sie genießt und welche Freiheiten – aber auch Konflikte und Auseinandersetzungen – im Rahmen der Künste möglich sind.